Antonio Caldara (ca. 1670–1736) ist einer der bedeutendsten Komponisten nicht nur des italienischen, sondern auch des mitteleuropäischen Barock. Dreißig Jahre lang bekleidete er einen der damals wichtigsten Musikorte Europas – er war der zweite Kapellmeister der kaiserlichen Hofkapelle in Wien zur Zeit ihrer Blütezeit während der Regierungszeit des musikbegeisterten Kaisers Karl VI. Neben der Pflege der Kirchenmusik bestand Caldars Hauptaufgabe darin, Opern zu komponieren, die das Haus des Monarchen feierten. Seine Kompositionen beeinflussten maßgeblich das Erscheinungsbild des Hochbarocks in ganz Mitteleuropa und sind neben Österreich und Italien auch in tschechischen, mährischen, schlesischen und ungarischen Archiven (ua in Český Krumlov) erhalten.

Die Festoper (sog. Festa Tetrale ) L'Asilo d'Amore wurde 1732 zur Feier des Geburtstages von Kaiserin Elisabeth Kristýna (28. August) komponiert. Da dieses Datum auf die Reise des kaiserlichen Hofes aus Karlovy Vary und Prag zurück nach Wien fiel, wurde die Aufführung im Schloss des kaiserlichen Freundes und Schulleiters Adam Francis, Fürst von Schwarzenberg in Český Krumlov vorbereitet. Die Archivmaterialien informieren uns nicht nur über die Besuche der Hauptdarsteller, des Dichters und Dramatikers Pietro Metastasia und des Bühnenbildners Giuseppe Galli-Bibiena, auf dem Krumauer Schloss, sondern auch über die genaue Anzahl der Mitglieder der kaiserlichen Hofkapelle (Sänger, Tänzer und Musiker), die die Oper in Český Krumlov inszenierten. . Nach dem tragischen Tod des Fürsten von Schwarzenberg bei der Jagd bei Brandýs nad Labem, als er vom Kaiser selbst erschossen wurde, kam die feierliche Hofaufführung in Krumau leider nicht in Frage. Die Uraufführung fand schließlich in Linz statt, wie sowohl die erhaltene handschriftliche Partitur als auch eine Abschrift des Librettos belegen.

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Die geplante Inszenierung von Caldars Oper L'Asilo d'Amore wird eine moderne Uraufführung und überhaupt eine Zweitaufführung sein (Hofopern wurden nicht verdrängt und anderen Höfen oder Theatern nicht zur Verfügung gestellt). Gleichzeitig wird dieses Werk nach 284 Jahren an dem Ort präsentiert, für den es ursprünglich entworfen wurde. Grundlage der Studie sind Caldars autographe Partitur, die im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien aufbewahrt wird, sowie eine Transkription der Partitur und Instrumentalstimmen der Hofkapelle in der Nationalbibliothek Wien ( Österreichische Nationalbibliothek ) und eine Abschrift des Librettos, das auch als Programmzeilenaufführungen diente, dort aufbewahrt.

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